Edge: Der altbekannte Windows-Browser hat deutlich dazugelernt, auch seine sogenannten “Gedenksekunden”, die seine Aktivitäten bislang regelmäßig verzögerten, sind ausradiert. Das liegt daran, dass der neue Edge Browser auf Chromium basiert, also sich an Googles erfolgreichem Open-Source-Quelltext orientiert. Das alte Schlachtschiff ist damit endlich wendig geworden und im neuen Zeitalter angekommen. Zudem ist Edge nun mit den üblichen Chrome-Erweiterungen kompatibel.
Gerade die Plug-in-Situation dürfte sich in den nächsten Monaten noch deutlich ändern. Während insbesondere Online-Spiele jahrelang auf Adobe Flash gesetzt hatten, ist die Bedeutung dieses bekannten Plug-ins inzwischen deutlich zurückgegangen. Ende 2020 wird zudem auch von offizieller Seite Schluss sein mit Flash. Viele Spieleentwickler, darunter die der Landwirtschafts- und Aufbau-Klassiker auf den sozialen Netzwerken sowie die typischen Spannungs-Klassiker im Online-Spielbankbereich, werden sich noch umgucken. Andere, etwas aufmerksamere Konsorten, haben den Sprung weg von Flash bereits geschafft. Inzwischen bieten zum Beispiel viele Online-Casinos ihre Slotautomaten auch für mobile, flash-freie Geräte an. Bei großen Tischspielen wie Poker können die Teilnehmer ebenfalls ihre besten Poker Hände von unterwegs ausspielen. Seitens der Browser-Hersteller ergibt sich an dieser Stelle durchaus ein Gewinn, denn sie sind insbesondere auf leichte und schnelle Workloads fokussiert – etwas, für das Flash nie besonders taugte.
Im Sync hängt Edge den Konkurrenten Firefox und Chrome noch immer ein kleines bisschen hinterher, das Abgleichen der offenen Tabs fällt schwer. Der Lesemodus jedoch bereitet Freude und es gibt ein paar interessante Extras, die dem Browser noch mehr Würze verleihen. Auf ein automatisches Update zum neuen Edge können User allerdings lange warten, wenn sie sich noch mit der alten Version herumschlagen. Der einzige Weg zum Ziel führt darüber, selbst aktiv zu werden und die neuste Variante herunterzuladen.
Chrome: Und wo wir schon einmal bei Google sind: Chrome gehört weiterhin zu den beliebtesten Browsern überhaupt, und das nicht ohne Grund. In Sachen Geschwindigkeit, der eigentlichen Königsdisziplin, macht diesem Programm niemand etwas vor. Es gibt inzwischen viele Chromium-Browser, doch Chrom bleibt der König unter ihnen. Die Java-Script-Abarbeitung funktioniert reibungslos, auch die Grafikkarten-Einbindung lässt keine Wünsche offen.
Leider geht der Browser aller Browser nicht gerade sparsam mit RAM-Bausteinen um. Sind 30 Tabs geöffnet, ohne dass der User aktiv ist, fallen Chrome beinah 2 GByte Arbeitsspeicher zum Opfer. Das neu eingebrachte Tab Freezing soll den Browser zu mehr Sparsamkeit anregen, und Google wartet noch mit ein paar anderen Ideen auf, wie das RAM-Monster zu zügeln ist. Ist das alles schon das Gelbe vom Ei? Nicht so wirklich, da muss noch etwas mehr kommen. Allerdings ist Chrome nun mit einem Echtzeit-Surfschutz ausgestattet, der den Fauxpas beinahe wieder wettmacht. Der Passwort-Manager ist ebenfalls nicht zu verachten, der Tracking-Schutz hingegen lässt sich eher nicht als solcher bezeichnen. Der Browser steht in engen Kontakt mit dem Google-Konto seines Besitzers, und das stößt vielen Anwendern übel auf.
Wer über die nicht vorhandene Anonymität hinwegblicken kann, wird mit hohem Komfort und einer gigantischen Auswahl an Plug-ins belohnt. Adobe Flash gehört, wie oben erwähnt, immer noch dazu, doch dürften sich die Alternativen spätestens ab 2021 explosionsartig vermehren. In der Bedienung zeigt sich Chrome leider nicht so intuitiv, wie es zu wünschen wäre. Einige Verstellmöglichkeiten liegen geradezu genial versteckt, sodass eine lange Sucherei kaum zu vermeiden ist. Trotzdem: Google Chrome hat im Vergleich zu Edge noch immer die Nase vorn, und auch die anderen Webbrowser stellt der Klassiker an vielen Stellen in den Schatten.
Firefox, Opera und Co.: Der gute, alte Firefox hat sich von der Konkurrenz um Meilen abhängen lassen, obwohl er doch eine ganze Weile hoch oben in der Nutzergunst stand. Dann kam Firefox Quantum auf den Markt und der altbekannte Browser trat einen neuen, abenteuerlichen Siegeszug an. Alle vier Wochen lockt nun ein Upgrade, um mit den wachsenden Ansprüchen der Anwender konform zu gehen. Die Geschwindigkeit des feurigen Fuchses ist weiterhin ausbaufähig, auch der Datenschutz und die Sicherheit sind längst auf dem höchsten Level angelangt. Doch eines können wir mit Sicherheit sagen: Die Entwickler arbeiten daran.
Opera führte schon immer eher ein Nischendasein, doch immerhin mit einer Schar treuer, felsenfest überzeugter Anhänger. Auch er ist ein Chromium-Browser, lässt sich von Chrome bezüglich der Geschwindigkeit kaum abhängen und wartet mit einigen innovativen Extras auf. Wer Opera sein Eigen nennt, der kann jederzeit auf das fest installierte VPN-Tool zurückgreifen. Das heißt: An öffentlichen Hotspots ist die Datensicherheit bestens gewährleistet. Den Tracking-Schutz muss der User allerdings erst manuell einschalten, bevor er ihn nutzen kann.
Vivaldi ist der Top-Favorit in Sachen einfache Bedienung und grenzt sich dabei monumental von Chrome ab. Das übersichtliche Menü fordert geradezu dazu heraus, das Programm mit wenigen Klicks an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Allerdings fehlt der Tracking-Schutz komplett und der Passwort-Manager ist ein kleines Desaster. An Sicherheit und Datenschutz mangelt es ebenfalls, dafür gibt Vivaldi in Sachen Geschwindigkeit so richtig Gas. Und dabei verbracht der Chromium-basierte Browser nicht einmal viel Arbeitsspeicher und wenig Strom.
Der beste Browser? Meiner!
Auf die Frage, welches der beste Browser ist, gibt es keine einfache Pauschalantwort. Edge und Chrome sind zwar weitläufig beliebt, doch auch sie haben ihre Mankos. Echte Fans bringt sowieso nichts von Vivaldi, Opera oder Firefox weg, egal, welche Argumente kommen. Nichts geht eben über wahre Liebe – oder die schlichte, faule Gewohnheit.
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