Instagram hat sich in den letzten Jahren zu einem der einflussreichsten Netzwerke der Welt entwickelt. Die App ist mittlerweile mehr als nur eine reine Foto-App. Instagram ist Marketing-Werkzeug, Meinungsbilder und Sendungsmedium zugleich.
Die „Instagrammisierung“ des Alltags
Über das Hochladen von Fotos über den eigenen Account bei Instagram kann das Privatleben der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und die Ergänzung von Instagram-Storys, Live-Übertragungen und Instagram-TV hat den reinen Fotoaspekt noch getoppt. Über Instagram werden heutzutage Trends gesetzt, sowohl in den Bereichen Fashion und Food als auch im Reise-Bereich.
Orte gewinnen an Beliebtheit, weil sie immer und immer wieder bei Instagram auftauchen, die ästhetische Darreichung von Essen wird immer wichtiger, um das Gericht Instagram-tauglich zu machen. Was die Influencer von heute tragen, hängt morgen in den Kleiderschränken zahlreicher 18- bis 30-jähriger und was die besten Online Casinos sind, lassen sie uns ebenfalls wissen. Forscher sprechen von der „Instagrammisierung“ des Alltags, die dazu führt, dass kleine Ausschnitte aus dem Privatleben zur Perfektion getrieben werden und die bei den Betrachtern von Inhalten Neid und/oder Begehrlichkeit auslösen kann.
Influencer-Marketing als wichtiger Werbezweig für immer mehr Firmen
Mit diesen Begehrlichkeiten spielt auch das Influencer-Marketing, das sich als ein wichtiger Zweig der Werbebranche herauskristallisiert hat. Immer mehr Firmen investieren ihre Werbebudgets nicht mehr in TV-Spots oder Werbeanzeigen in der Zeitung – sie setzen auf Influencer und starkes Branding. Einige Firmen verzichten sogar gänzlich auf klassische Werbekanäle, sie stecken all ihr Geld in Instagram und wachsen durch die Mitwirkung von Influencern.
Was sind Influencer?
Influencer sind per Definition einflussreiche Instagrammer, die in der Regel eine hohe Reichweite oder innerhalb ihrer Zielgruppe oder Nische eine hohe Akzeptanz genießen. Als Influencer werden je nach Definition schon Personen mit 10.000 Followern bezeichnet, in der Regel meint der Begriff aber Instagrammer, die 50.000, 100.000 oder 500.000 Follower bei Instagram haben. Wenn sie ein Produkt in ihrem Kanal zeigen, sehen das dementsprechend mehrere zehn- oder hunderttausend Menschen, weshalb die Fotoplätze auf ihren Instagram-Accounts beliebt sind und von Unternehmen gekauft werden. Schließlich haben die Influencer nicht nur eine deutlich messbare Sichtbarkeit, sondern stehen mit ihrer Person auch noch für ein Produkt und vermitteln somit Glaubwürdigkeit und Qualität, wenn sie etwas empfehlen.
Diese Influencer sind dabei nicht zwingend Prominente oder Stars, die eh schon eine hohe Reichweite haben und bei ihren Fans aufgrund ihrer Gesangs- oder Schauspielkünste beliebt sind. Auch das Mädchen von nebenan kann Influencer sein, wenn sie es durch ästhetische Fotos und eine geschickte Selbstvermarktung geschafft hat, viele Follower zu sammeln.
Vielmehr ist es mittlerweile sogar andersherum und Influencer werden zu Stars. Sie werden von ihren Followern auf der Straße erkannt und können sogar große Werbedeals außerhalb von Instagram landen. Das beste Beispiel für eine „Selfmade“-Influencerin ist Caro Daur, sie ist die erfolgreichste deutsche Influencerin mit über 1,7 Millionen Abonnenten und wird mittlerweile auch für Modenschauen gebucht und designt Strumpfhosen und Lippenstifte für bekannte Marken.
Wie funktioniert Instagram-Marketing in der Praxis?
Den Influencern werden von Unternehmen Produkte zugeschickt, die sie dann in ihrem Instagram-Kanal zeigen und das Ziel der Unternehmen ist es, dadurch Begehrlichkeit zu wecken, die dazu führt, dass das Produkt nachgekauft wird. Es gibt sogar Agenturen, die nur darauf spezialisiert sind, Unternehmen und Influencer zusammenzubringen – sie übernehmen dann die Rolle des Vermittlers, suchen passende Influencer für Produkte aus und regeln die Abwicklung des Werbefotos.
Die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit Influencern sind vielfältig. Im Rahmen von Kampagnen können gleich mehrere Influencer auf einen Schlag mit einem Produkt ausgestattet werden und auf diese Weise geballt Werbung machen. Auch das Vorstellen von Artikeln in der Instagram-Story ist denkbar, diese werden zum Teil noch mehr geschaut als die bloßen Bilder. Wichtig ist, dass dann die Firma verlinkt wird, von der das Produkt stammt, damit die Betrachter des Bildes direkt wissen, wo sie es kaufen können. Üblich ist auch das Setzen bestimmter Hashtags, die mit dem Produkt oder der Firma in Verbindung stehen.
Instagram stärkt die emotionale Bindung an eine Marke
Entscheidend für den Erfolg bei Instagram sind die Anzahl der Likes und die Kommentare, die es für ein Bild gibt – daraus lässt sich ableiten, wie gut ein Produkt ankommt. Für Unternehmen sind diese Zahlen wichtige Indikatoren, die sich im besten Fall in mehr Verkäufen niederschlagen. Instagram ist dabei nicht zwingend ein Tool, um Verkäufe zu steigen, sondern soll vor allem die emotionale Verbindung zwischen einer Person und einer Marke stärken. Die visuelle Kommunikation hat einen starken Effekt und durch schöne Bilder können positive Emotionen zu Marken gefördert werden.
Instagram für Werbemuffel
Wenn euch dieser ganze Instagram-Zirkus zu viel ist und ihr die App nur als soziales Netzwerk nutzen wollt, um Fotos mit euren Freunden oder der Familie zu teilen, könnt ihr euer Profil auch einfach auf privat stellen. Auf diese Weise können nur Leute, die ihr als Follower bestätigt habt, eure Inhalte sehen. Beim Betrachten der Inhalte anderer ist es wichtig, diese kritisch zu hinterfragen. Macht euch klar, dass ihr immer nur einen Ausschnitt aus dem Leben einer Person seht und nie die gesamte Geschichte.
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