WPA3 verabschiedet: Neuer WLAN-Verschlüsselungsstandard für mehr Sicherheit
Der neue WLAN-Verschlüsselungsstandard WPA3 wurde erstmals Anfang des Jahres angekündigt. Rund ein halbes Jahr später ist es soweit: Die Wi-Fi Alliance hat WPA3 fertiggestellt und die Spezifikationen finalisiert.
Wusstet ihr, dass der heute gängige WLAN-Verschlüsselungsstandard WPA2 bereits 14 Jahre alt ist? Ziemlich erschreckend, wenn man bedenkt, was heute alles drahtlos per WLAN übertragen wird. Spätestens nach der im Oktober 2017 veröffentlichten KRACK-Schwachstelle sollte jedem klar sein, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis weitere Sicherheitslücken gefunden werden und WPA2 so unsicher wie WEP werden wird. Ähnlich durfte es auch bei der Wi-Fi Alliance abgelaufen sein, dem Firmenkonsortium aus über 300 Unternehmen, welches den WLAN-Sicherheitsstandard entworfen hat. Der jetzt verabschiedete WPA3-Standard basiert auf WPA2 und soll grundsätzlich auch abwärtskompatibel sein.
Eine große Schwachstelle von WPA2-Personal ist der Schlüsselaustausch. Hier lässt sich relativ einfach ein Offline-Wörterbuchangriff auf schwache Passwörter durchführen. Dafür ist lediglich die Aufzeichnung von Handshakes notwendig. Anschließend können offline Passwörter durchprobiert werden, bis das richtige gefunden wird. WPA3-Personal setzt beim Schlüsselaustausch auf das SAE-Verfahren (Simultaneous Authentication of Equals), welches auf dem Diffie-Hellman-Verfahren basiert. Diese Methode verhindert das Offline-Ausprobieren von Passwörtern. Der Angreifer muss mit dem Netz verbunden sein und jedes Passwort einzeln senden, was das millionenfache Ausprobieren (Brute-Force-Methode ) effektiv verhindert. Gleichzeitig wird durch Perfect Forward Secrecy (PFS) verhindert, dass verschlüsselt aufgezeichnete Daten im Nachhinein entschlüsselt werden können.
WPA3-Enterprise bringt die Unterstützung einer 192-Bit-Chiffre mit, welche für zusätzliche Sicherheit sorgen soll. Die neue Betriebsart ist optional und nicht abwärtskompatibel.
Gänzlich neu ist “Wi-Fi Easy Connect”. Damit soll das Verbinden zum WLAN deutlich vereinfacht werden, wenn z.B. IoT-Geräten ohne Display zum Einsatz kommen. Hierfür muss lediglich ein QR-Code mit einem Smartphone gescannt werden, welches bereits mit dem gewünschten WLAN verbunden ist.
Erste Geräte mit dem neuen WPA3-Verschlüsselungsstandard werden erst im Jahr 2019 erwartet. Theoretisch ließe sich WPA3 via Software-Update auf vielen Netzwerk-Geräten nachrüsten, allerdings dürften dies in der Praxis nicht viele Unternehmen anbieten.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen
Neueste Kommentare