Reisebericht Taipeh, Taiwan 2012
Wie versprochen folgt heute der Reisebericht von meinem Besuch in Taiwan. Leider mit einiger Verspätung, da ich bisher keine Zeit gefunden habe. Im Auftrag von Hartware.net bin ich auf die Computex 2012 gereist, die vom 5. bis zum 9. Juni in Taipeh stattfand. Ich bin jedoch einige Tage davor angereist, um noch die Stadt zu erkunden. Immerhin war dies mein erster Besuch in Taiwan.
Der Beginn meiner Reise war der Frankfurter Flughafen. Nach fast genau elf Stunden Flug mit einer Boeing 747-400 landete ich in Hongkong. Nach kurzem Aufenthalt ging es von dort weiter nach Taipeh. Der Anschlussflug dauerte ca. eine Stunde und 45 Minuten. Nachdem ich das Flughafengebäude verlassen hatte, war ich sehr überrascht. Obwohl keine Sonne schien, war es sehr heiß und zudem auch äußerst schwül. Also schnell mit dem Bus in die Stadt. Dauert auch nur wenig länger als mit dem Taxi, ist aber deutlich günstiger (Bus 125 NTD, Taxi 900 bis 1.200 NTD). Von der Main Station aus ging es mit der MRT (Mass Rapid Transit) weiter zur Haltestelle “Daqiaotou”. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichte ich auch schon das Dong Wu Hotel. Das Einchecken verlief ohne Probleme, da das Personal sehr gut Englisch sprach. Soweit ich beurteilen kann, ist das keine Selbstverständlichkeit. Das Zimmer war geräumig und sehr schön eingerichtet. Zudem gab es sehr viele Extras, wie eine Minibar, einen kostenlosen Safe und auch WLAN. Schnell unter die Dusche und danach die nähere Umgebung erkunden. Dabei habe ich auch eine Filiale der französischen Supermarktkette Carrefour entdeckt und sogleich Getränke gekauft. Mittlerweile war es Abend und der Jetlag kam auch langsam zur Geltung, weswegen ich mich schlafen legte.
Das Frühstück im Dong Wu Hotel bietet trotz taiwanesischer Gerichte auch einiges für Europäer: Croissant, Butter, Marmelade, Toast, Müsli, frisches Obst, Kaffee, Tee und Milch. Andere Hotels bieten dies teilweise nicht. Als erstes stand der Besuch des nationalen Palastmuseums auf der Tagesordnung. Auf dem Weg dahin kam ich noch am Shilin Guandi Park vorbei, den ich mir auch noch anschaute. Von außen ist das Palastmuseum eine beeindruckende Erscheinung. Innen bin ich zuerst über die niedrigen Temperaturen erschrocken, habe mich aber relativ schnell daran gewöhnt. Das Museum beherbergt die weltweit größte Sammlung chinesischer Kunstwerke. Unter anderem sind dort beispielsweise Schriftstücke, Gemälde sowie Skulpturen aus Jade und Korallen zu sehen. Fotos waren leider nicht erlaubt. Nach einer mittaglichen Stärkung ging es weiter zum Chiang-Kai-shek-Park. In diesem Park inmitten der Stadt ist die nationale Konzerthalle, die nationale Theaterhalle und die Chiang-Kai-shek-Gedächtnishalle zu finden. Ein paar Straßen weiter ist der gut bewachte Präsidentenpalast zu finden. Anschließend besuchte ich noch den Longshan-Tempel. Es war schon sehr gefüllt und die Leute hatten auch schon reichlich Räucherstäbchen angezündet und bereits begonnen zu singen. Nach einem kurzem Stopp im Hotel machte ich mich noch auf den Weg zum berühmten Shilin Nachtmarkt. Trotz leichtem Regen war es sehr voll und man musste sich mühsam vorankämpfen. Neben Kleidung und Schmuck gab es dort auch diverse Sachen zum Essen: Froscheier, Tintenfische, unzählige Krabbenarten und auch andere, undefinierbare Gerichte.
Am nächsten Morgen ging es zum Guang Hua Digital Plaza. Auf fünf Stockwerken drängen sich diverse Computerläden, in denen keine Wünsche offen bleiben. Die Preise waren erstaunlicherweise auf deutschem Niveau oder sogar darüber. Lediglich Kleinteile wie Kabel oder USB-Sticks sind dort sehr günstig erhältlich. Anschließend machte ich mich auf den Weg zum Taipeh 101. Mit dem einsetzendem Regen war mein Traum, auf den 101 zu fahren, schnell Geschichte. Stattdessen bin ich durch das angrenzende Einkaufszentrum geschlendert. Die vielen Luxusshops sind für Normalsterbliche aber viel zu teuer. Bei nachlassendem Regen habe ich kurzerhand die Sun-Yat-sen-Gedächtnishalle besichtigt und bin dann weiter zum Taipeh Zoo. Eigentlich wollte ich von dort mit der Maokong Gondola in die Berge fahren. Aufgrund wieder stärker werdendem Regen beschloss ich jedoch den Zoo anzuschauen. Keine falsche Entscheidung. Der Zoo ist schön angelegt und sehr weitläufig. Am Abend gings mit einigen Kollegen zum taiwanesisch Essen ins Kanpai.
Am Messevortag gab es bereits die ersten Pressekonferenzen. Zuerst Acer, danach zur offiziellen Computex-Pressekonferenz und im Anschluss daran zu ASUS. Am Abend wurde die Gigabyte Party gerockt. Früh am nächsten Tag stand die ASUS ROG Pressekonferenz auf dem Plan. Im Laufe des Tages gab es noch einige Termine direkt auf der Messe, unter anderem mit ADATA. Abends zuerst zur Gigabyte Dinner Party zum Essen und danach zur Computex Media Party. Am darauffolgenden Tag war ich zu Besuch im ASUS Hauptquartier. Alles weitere habe ich bereits in einem Artikel bei Hartware beschrieben. Später ging es auf die ADATA Gala Night. Die geniale Location auf dem 30. Stock des President International Tower, bot grandiosen Blick auf den Taipeh 101. Nach gutem Essen und mindestens ebenso guter Unterhaltung folgte eine angenehme Fußmassage, bevor ich zur angesagtesten Disco in Taipeh weiterzog. Im Luxy war eine super Stimmung, die kurz vor eins durch eine Polizei-Razzia unterbrochen wurde. Nach rund 30 Minuten ging es jedoch ohne weitere Unterbrechung bis früh in den Morgen weiter. Glücklicherweise konnte ich an diesem Tag ausschlafen, denn die Gigabyte Factory Tour fing erst am Nachmittag an. Davor hatte ich noch Zeit auf den Taipeh 101 zu gehen. Das Wetter war zwar nicht optimal, aber in Ordnung. Der schnellste Aufzug der Welt brachte mich mit bis zu 60 km/h auf die fast 400m hohe Aussichtsplattform. Die Aussicht war beeindruckend. Auch die 660 Tonnen schwere Stahlkugel, zum Ausgleich von Schwankungen, war sehr interessant. Anschließend machte ich mich zur Gigabyte Factory Tour auf. Die Fahrt zur Gigabyte Fabrik dauerte über eine Stunde. Dort wurde uns der gesamte Ablauf gezeigt, wie ein Z77-Mainboard gefertigt wird. Ein guter Überblick der Fertigungsschritte gibts bei Youtube. Zurück in Taipeh gehts direkt zum Dinner mit OCZ. Hot-Pot-Essen – sehr lecker. Am Freitag habe ich keine Termine mehr. Dafür umso mehr Zeit um durch die Hallen der Computex zu schlendern und mit dem ein oder anderen Hersteller näher ins Gespräch zu kommen. Am Abend gehts zum Essen ins Wendel’s. Anschließend das EM-Eröffnungsspiel anschauen. Der nächste Tag war gleichzeitig der letzte Tag der Computex. Da dies der einzige Tag ist, an dem die Computex für die Öffentlichkeit geöffnet ist, war heute zu viel los, um nochmal dorthin zu gehen. Stattdessen wanderte ich in die an die Stadt angrenzenden Berge, um den tollen Blick auf den Taipeh 101 zu genießen. Zudem habe ich noch den Konfuziustempel und den Bao’an Tempel angeschaut. Am Sonntag Nachmittag ging es schon wieder zurück nach Deutschland. Vormittags habe ich noch ein paar Souvenirs gekauft, bevor ich mich auf den Weg zum Flughafen machte.
Abschließend noch ein paar allgemeine Dinge, dir mir gerade noch einfallen. Mit meiner Fluggesellschaft Cathay Pacific war ich sehr zufrieden. Das Essen war gut, der Service super und es gab auch ein großes Angebot an Filmen, Serien, Musik und sogar Spielen.
Auch wenn man als Europäer teilweise einige seltsame Blicke erntet, sind die Menschen in Taipeh sehr nett und zuvorkommend. Viele sprechen sehr gut Englisch, vor allem die jüngere Generation. Die U-Bahn in Taipeh ist genial. Alle Stationen und Richtungen sind eindeutig und auch in Englisch ausgeschildert. Das Bezahlen mit der Easy Card funktioniert einfach und effizient. Die gesamten Räumlichkeiten und U-Bahnen sind sehr sauber, da Essen, Trinken und Rauchen strengstens verboten sind. Selten wartet man mehr als zwei Minuten auf den nächsten Zug und der Handyempfang in der U-Bahn ist auch super. Teilweise sogar besser als oberirdisch.
Ich hoffe euch hat mein Reisebericht gefallen. Fragen könnt ihr gerne in die Kommentare posten.
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Wow, richtig geiler Reisebericht…Sehr informativ und ausführlich…Ich muss auch mal nach Taiwan…
Möglicherweise ist es Zeit, Dein Autorenfoto gegen ein aktuelleres auszutauschen. Ich habe Dich auf dem Reisefoto mit dem Titel “Ich beim Hot-Pot-Essen” nicht wiedererkannt.
Da hatte ich ausnahmsweise sehr kurze Haare. Aber ich habs trotzdem mal geändert.
Schon besser ;)
Will auch! ;)
Sehr schöner Reisebericht!
Hast Du es in Taiwan gewagt, die Stinkfrucht (Durian) vor Ort zu probieren? Oder zumindest mal intensiver daran gerochen? ;-)
Einmal ein kleines Stück. Hat mir allerdongs nicht geschmeckt ;-)
Ich weiß, dass sie vielen Leuten erst beim wiederholten Male schmeckt. Hatte bisher aber noch keine Gelegenheit.